Historie



Wenn wir die Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte des Musikvereins Zimmerbach heute in kurzen Umrissen aufzeigen, so deshalb, weil das 70-jährige Jubiläum einen besonderen Anlaß dazu bietet. Wir wollen an jenen Herbsttagen des Jahres 1923 beginnen, an welchen sechs beherzte junge Männer aus Zimmerbach den Mut hatten, sich Musikinstrumente zu kaufen, um musizieren zu können.

Es waren dies:
Anton Dammenmüller, Albert Dammenmüller, Adolf Lakner, Johannes Rupp, Otto Rupp und Wilhelm Rupp.

Der von ihnen schon lange gehegte Wunsch, zu ihrer Unterstützung einen Musikverein zu gründen, fand am 11. 4. 1926 im Gasthaus zum Hasen seine Wirklichkeit.
Gründungsvorstand: Lakner, Bernhard

Gründungsmitglieder passiv:

Johannes Waldenmaier, Josef Waldenmaier, Anton Fischer, Albert Widmann, Alfons Bauer, August Hirlemann, Eugen Rieg, Josef Dammenmiller, Alfred Hinderberger, Paul Sachsenmaier, Josef Abele, Johannes Wiedmann, Anton Baur, Josef Waldenmaier, und Franz Elser.
Um auch finanziell eine Grundlage zu schaffen, hatte damals jeder Musiker beim Besuch der Musikübungsstunde 20 Pfennige zu bezahlen. 1928 übernahm Johann Waldenmaier den Vorsitz des Vereins, ihm folgte 1932 Franz Elser. Das Amt des Dirigenten übten bis zum Zweiten Weltkrieg die Herren Hörhold, Österle, Wutschke, Heitheker, Steinhauser und Keim aus.

Bereits im Jahre 1933 erreichte die Kapelle beim Wertungsspiel in Schwäbisch Gmünd einen 1. Rang.

1934 fand die Weihe der von Bildhauer Konrad Lakner aus Adelstetten unentgeltlich geschaffenen Standarte statt. Dieses Symbol war in guten und schlechten Zeiten ständiger Begleiter des Vereins und ist auch heute noch ein Zeichen der Zusammengehörigkeit. In den folgenden Jahren konnte der Verein eine stete Aufwärtsentwicklung verzeichnen.

Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs ist jedoch in der Chronik zu lesen: "Mit den obigen Zeilen wird dem langjährigen Schriftführer Johannes Rupp die Feder leise aus der Hand genommen." Mit Millionen deutscher Männer wird er zur Fahne gerufen. Damit wurde eine hoffnungsvolle Epoche, die durch viel Idealismus und Fleiß getragen war, unterbrochen.
Nach dem Kriege waren es die alten Musiker, die aus der Gefangenschaft heimgekehrten Musikkameraden und der seit 1932 tätige Vorstand Franz Elser, die die Jugend zu den Instrumenten riefen und in ihr die Liebe zur Musik weckten.
War das Häufchen am Anfang noch so klein, so zeigten sich doch bald die ersten Erfolge. Beim Wertungsspiel 1949 in Schwäbisch Gmünd erreichte die neu aufgebaute Kapelle mit ihren 17 Musikern unter Dirigent Willi Braun die Note "gut - sehr Gut".

Mit Vorstand Franz Elser feierte der Verein 1951 sein 25jähriges Jubiläum, und fünf Jahre danach stellte sich die Kapelle beim 30jährigenJubiläum mit ihrer neuen Uniform vor.

1952 nahm die Jugendkapelle mit Dirigent Willi Braun am Landesmusikfest in Hechingen teil. Sie war die einzige Jugendkapelle des Rems-Gaues, die an diesem Fest mitwirkte.

1954 übernahm Josef Maier den Vorsitz und ab 1959 Rudi Kohlert aus Schwäbisch Gmünd die Stabführung des Vereins. Die Jugendausbildung wurde besonders vorangetrieben und nach und nach in die aktive Kapelle integriert. Es folgten weitere Preise und Auszeichnungen, und 1965 gelang es, erstmals in der Oberstufe einen 1.Rang zu erspielen.
Weitere Meilensteine in der Entwicklung des Vereines waren die Aufnahmen zu der Sendung des Süddeutschen Rundfunks "So singt's und klingt's im Land", in Mutlangen und 1968 in Spraitbach.

Als neuen Vorstand wählte man Benno Lakner, er hatte seine Vorgänger Alfons Winter und Richard Schurr 1968 abgelöst. Er trat in die Fußstapfen seines Vaters Bernhard Lakner, der Gründungsvorstand war.
Das 50jährige Jubiläum 1976 stand als Markstein in der Aufwärtsentwicklung einer echten und gesunden Volksmusikpflege. 1977 erfolgte durch unseren Bundestagsabgeordneten Dr. Dieter Schulte eine Einladung nach Bonn.
Neben der Besichtigung diverser Ministerien wurde auch dem damaligen Bundestagspräsidenten und späteren Bundespräsidenten Carstens ein Ständchen dargebracht.

In der Gaststätte "Zum Hasen" kam im Jahr 1981 das Gerücht auf, daß es im Elsaß/Frankreich ebenfalls eine Ortschaft namens "Zimmerbach" geben soll. Kurze Zeit später machte sich eine kleine Gruppe auf den Weg nach Frankreich, wo sie dann tatsächlich fündig wurden. Bei einer geselligen Weinprobe auf dem Weingut des 2. Bürgermeisters Alfonse Mayer wurden spontan erste Kontakte geknüpft. Dies war der Beginn einer bis heute dauernden "Dorfpartnerschaft".
1983 erspielten die Musiker beim Wertungsspiel in Jagstzell in der Oberstufe einen 1. Rang mit Auszeichnung. Beim Familienabend im Januar 1985 wurde Dirigent Rudi Kohlert für seine 25-jährige Tätigkeit gedankt und gleichzeitig als Nachfolger Herbert Havran in sein Amt eingeführt.

Im Jahr 1987 übernahm der 2. Vorstand Reinhold Widmann das Amt des 1. Vorsitzenden Benno Lakner, der dieses Amt seit fast zwei Jahrzehnten inne hatte. 1990 nahm der Musikverein am Landesmusikfest in Aalen teil und konnte unter der Leitung von Dirigent Herbert Havran in der Mittelstufe einen 1. Rang mit Auszeichnung erzielen. Beim Herbstfest im Jahr 1991 war wiederum eine Gruppe aus Zimmerbach im Elsaß zu Gast beim Musikverein Zimmerbach. Gemeinsam wurde das 10-Jährige Jubiläum der Partnerschaft gefeiert. Anhand einer Fotoausstellung konnte man die letzten 10 Jahre Revue passieren lassen. Beim Familienabend im Januar 1995 konnte Dirigent Herbert Havran sein 10-jähriges Dirigentenjubiläum feiern. Drei Monate später übernahm Dirigent Harry Pfau den Dirigentenstab. Im April 1996 musizierte zum 70-jährigen Jubiläum die eigens dafür formierte Seniorenkapelle. Dies war der Höhepunkt des Konzertabends. Auf der Bühne waren Männer, die nach dem 2. Weltkrieg den Verein wiederholt aus der Taufe gehoben haben. Beim 3. Blasmusiktreffen „Schwäbischer Wald“ in Spraitbach im Oktober 1996 errang die aktive Kapelle mit dem Siegertitel „Russische Impressionen“ den 1. Platz von 5 am musikalischen Wettstreit teilnehmenden Musikkapellen.
1997 übernahm Peter Göricke das Amt des 1. Vorsitzenden von Reinhold Widmann, der 10 Jahre dieses Amt inne hatte.
Die Jugendkapelle erreichte im April 1997 beim Jugendkritikspiel in Spraitbach in der Stufe „mittel-schwer“ unter Leitung von Manfred Stich die Bestnote „sehr gut“.
Im April 1997 war die aktive Kappelle bei der Einweihung des Rathauses in Zimmerbach im Elsaß zu Gast und umrahmte die Einweihungsfeierlichkeiten. Bürgermeister Dieter Gerstlauer war als Repräsentant der Gemeinde Durlangen zugegen. Im Juli 1998 feierte der Verein zum 50. Mal das Inselfest auf den Grundstücken von Bernard Fischer, Benno Lakner und Josef Fischer. Im Dezember 1998 wurden erstmals auf dem Zimmerbacher Dorfplatz Weihnachtslieder unterm Christbaum präsentiert. Die aktive Kapelle erreichte im Wertungsspiel des Musikkreisverbandes „Rems-Murr“ in Plüderhausen im Mai 1999 die hervorragende Note sehr gut – gut in der Oberstufe. Erstmals in der Vereinsgeschichte galt es neben einem Selbstwahlstück ein bis dahin unbekanntes Musikstück innerhalb einer Stunde (= Stundenchor) vortragsreif einzustudieren. Im Januar 2000 gab der 1. Vorstand Peter Göricke sein Amt aus beruflichen Gründen ab. Seither führen mindestens 2 Vereinsvorstände zusammen mit 9 weiteren Vorstandsmitgliedern den Verein. Die Aufgaben werden nach gemeinsamer Absprache untereinander aufgeteilt und bewältigt.
Zum 20jährigen Bestehen des Festkomitees der Zimmerbacher im Elsass beteiligten die schwäbischen Zimmerbacher sich im Juni 2000 an der Dorfolympiade auf dem Sportplatz in Zimmerbach. Im selben Jahr kleideten sich die Musikerinnen und Musiker neu ein.
Im Jahr 2001 feierte der Musikverein Zimmerbach sein 75-jähriges Jubiläum zusammen mit der Concordia Durlangen, die das 100-jährige Bestehen ihres Gesangvereins feiern konnte. Nach 3 ½ Jahren Vorbereitungszeit fand vom 29.6. bis 2.7. ein riesen Jubiläumsfest statt. Höhepunkt war der große Festumzug mit 78 Vereinen und Gruppen, der mit viel Musik nach dem Festgottesdienst von Zimmerbach vorbei an der Durlanger Kirche sein Ziel im großen Festzelt am „Schülerwäldchen“ fand. Dort wurden die mehr als 2.000 Gäste nach der über 3 Kilometer langen Festzugsstrecke von der Profi-Kapelle „Gloria“, mit Blasmusik der Spitzenklasse begrüßt.
Auch die Zimmerbacher aus dem Elsass nahmen mit ihrer Landestracht, auch anlässlich des Bestehens der damals 20-jährigen internationalen Dorffreundschaft, an diesem Spektakel teil. Was an diesen 4 Festtagen auf die Beine gestellt wurde, kann in der gemeinsamen Festschrift nachgelesen werden.


Im Juni 2002 beteiligte sich der Musikverein Zimmerbach in der Landeshauptstadt in Stuttgart an dem Landesmusikfestival aus Anlass von 50 Jahren Baden-Württemberg.
Aus Anlass des 25jährigen Bestehens des Festkomitees im elsässischen Zimmerbach besuchte der Musikverein auf Einladung von Jean Laurecki die „Hohlandsburg“ mit Blick auf das sommerliche Elsass. Der Samstagabend im „Waldheim“ der Zimmerbacher bleibt ebenfalls unvergesslich. Unter dem Motto „What a music“ konnte im April 2006, aufgrund einer mehrjährigen Offensive des Musikvereins Zimmerbach in Sachen Jugendausbildung, erstmals ein reines Jugendkonzert ausgetragen werden. Unter der Leitung von Hans Kuhnle wurde ein sichtlich zufriedenes Publikum anspruchsvoll unterhalten.
Im Jahre 2007 veranstaltete der Musikverein Zimmerbach letztmalig einen Rosenmontagsball.
Die Jugendkapelle nahm im April 2007 nach 10 Jahren wieder an einem Jugendkritikspiel teil. Unter der Leitung von Hand Kuhnle erreichten die 33 Jugendlichen in der Kategorie 2 die Note sehr gut in Schechingen.
Im Mai 2007 durften wir unsere Freunde aus dem Elsass empfangen. Im „Karrenstrietle“ wurde am Samstagnachmittag eifrig gebacken. Abends tanzten wir gemeinsam in den Räumlichkeiten der Kirchengemeinde nahe der Kirche in Zimmerbach.
2008 übernahm Tobias Abele das Amt des Vereinsvorstands von Markus Lakner, der 8 Jahre dieses Amt zusammen mit Dieter Sanwald innehatte. In diesem Jahr fand das 60. Inselfest statt. Brigitte Gottwald übernahm in der zweiten Jahreshälfte den Dirigentenstab.

Im Juli 2010 präsentierte der „Island-Hot-Club“, eine kleine „Big-Band-Formation“ von Jugendlichen des Musikvereins Zimmerbach, unter der Leitung von Tobias Abele erstmals sein Können auf dem Inselfestgelände. Die sehr hochwertige Ausbildung unserer Jugendlichen im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrhunderts trägt dort und natürlich im Stammorchester die lang ersehnten Früchte.

2015 tritt Dieter Sanwald nach 15 Jahren als Vorstand des Vereins zurück. Seine Nachfolge übernimmt ab 2016 Timo Killinger, der nun zusammen mit Tobias Abele an der Spitze des Vereins steht.

Im September 2016 übernimmt Bruno Kottmann den Dirigentenstab von Brigitte Gottwald.